Capcoms Marvel vs. Capcom Fighting Collection: Arcade Classics ist eine Offenbarung für Fans der Serie, insbesondere angesichts der gemischten Resonanz der jüngsten Beiträge. Diese Sammlung, für viele eine willkommene Überraschung, bietet eine nostalgische Reise zurück zu klassischen Arcade-Brawlern. Für diejenigen, die wie ich mit den früheren Spielen nicht vertraut sind, ist es eine Chance, die Titel zu erleben, die sowohl bei Wettkampf- als auch bei Gelegenheitsspielern großes Lob erhalten haben. Allein der ikonische Soundtrack von Marvel vs. Capcom 2 ist den Eintrittspreis wert!
Spielaufstellung
Die Sammlung umfasst sieben Titel: X-MEN CHILDREN OF THE ATOM, MARVEL SUPER HEROES, X-MEN VS. STREET FIGHTER, MARVEL SUPER HEROES vs. STREET FIGHTER, MARVEL vs. CAPCOM CLASH OF SUPER HEROES, MARVEL vs. CAPCOM 2 New Age of Heroes und THE PUNISHER (ein Prügelspiel, kein Kampfspiel). Dabei handelt es sich um originalgetreue Arcade-Portierungen, die ein vollständiges und authentisches Erlebnis gewährleisten, frei von den Kompromissen, die man oft bei älteren Konsolenversionen findet. Dass es sowohl eine englische als auch eine japanische Version gibt, ist ein bedeutendes Plus, insbesondere für Fans, die die japanische Version von Marvel Super Heroes vs. Street Fighter und seinen einzigartigen Charakter Norimaro erleben möchten.
Diese Bewertung basiert auf umfangreicher Spielzeit auf Steam Deck (LCD und OLED), PS5 (Abwärtskompatibilität) und Nintendo Switch. Mir mangelt es zwar an fundiertem Fachwissen, um die Nuancen jedes Spiels zu analysieren (die meisten davon spiele ich zum ersten Mal), aber meine Erfahrung, insbesondere mit Marvel vs. Capcom 2, hat die Erwartungen bei weitem übertroffen, sodass der Kaufpreis mehr als gerechtfertigt ist.
Neue Funktionen und Verbesserungen
Die Benutzeroberfläche wird den Spielern der Capcom Fighting Collection vertraut sein, obwohl sie einige der Mängel dieser Sammlung aufweist (dazu später mehr). Zu den Hauptfunktionen gehören Online- und lokaler Mehrspielermodus, lokales WLAN auf dem Switch, Rollback-Netcode für reibungsloses Online-Spielen, ein umfassender Trainingsmodus, Anpassungsoptionen pro Spiel, eine wesentliche Einstellung zur Reduzierung weißer Blitze, verschiedene Anzeigeoptionen und eine Auswahl an Hintergrundbildern.
Der Trainingsmodus ist besonders für Neueinsteiger hilfreich und bietet Hitbox-Anzeigen, Eingabevisualisierungen und andere Tools. Eine neue Ein-Knopf-Super-Move-Option, die für das Online-Spiel umschaltbar ist, richtet sich an Spieler aller Spielstärken.
Museum und Galerie: Eine Fundgrube an Inhalten
Ein robustes Museum und eine Galerie beherbergen über 200 Soundtracks und mehr als 500 Kunstwerke, von denen einige bisher nicht für die Öffentlichkeit zu sehen waren. Während dies für langjährige Fans ein Vergnügen ist, ist es erwähnenswert, dass japanischer Text in Skizzen und Designdokumenten unübersetzt bleibt.
Die offizielle Veröffentlichung dieser Soundtracks ist eine willkommene Ergänzung, obwohl die Hoffnung besteht, dass dies nur der erste Schritt in Richtung Vinyl- oder Streaming-Veröffentlichungen ist.
Online-Multiplayer: Rollback-Netcode in Aktion
Das Online-Erlebnis bietet anpassbare Netzwerkeinstellungen (Mikrofon, Voice-Chat-Lautstärke, Eingabeverzögerung, Verbindungsstärke auf dem PC; eingeschränkte Optionen auf Switch und PS4). Tests vor der Veröffentlichung auf Steam Deck (kabelgebunden und drahtlos) zeigten ein Online-Spielerlebnis, das mit der Capcom Fighting Collection auf Steam vergleichbar war, eine deutliche Verbesserung gegenüber der Street Fighter 30th Anniversary Collection. Anpassungen der Eingabeverzögerung und regionsübergreifendes Matchmaking verbessern das Online-Erlebnis zusätzlich. Auch der Koop-Modus in The Punisher funktionierte einwandfrei.
Die Sammlung unterstützt Gelegenheits- und Ranglistenspiele sowie Bestenlisten und einen Highscore-Challenge-Modus. Ein durchdachtes Detail ist die Beibehaltung der Cursorpositionen bei Online-Rückkämpfen, sodass die Charaktere nicht jedes Mal manuell ausgewählt werden müssen.
Probleme und Mängel
Der größte Nachteil ist der einzelne Speicherstatus für die gesamte Sammlung, nicht für jedes Spiel. Dies ist ein Überbleibsel aus der Capcom Fighting Collection und eine verpasste Gelegenheit zur Verbesserung. Ein weiteres kleines Problem ist das Fehlen universeller Einstellungen für visuelle Filter und Lichtreduzierung; Das Anpassen dieser Optionen erfordert eine individuelle Konfiguration für jedes Spiel.
Plattformspezifische Erlebnisse
- Steam Deck: Vollständig verifiziert und läuft einwandfrei, bietet 720p Handheld und bis zu 4K im Dock (nur Seitenverhältnis 16:9).
- Nintendo Switch: Optisch akzeptabel, aber die Ladezeiten sind deutlich länger als auf anderen Plattformen. Das Fehlen einer Option zur Verbindungsstärke ist ebenfalls ein bemerkenswertes Versäumnis. Lokales WLAN ist ein Plus.
- PS5: Trotz der Abwärtskompatibilität bietet es eine außergewöhnlich gute Leistung bei 1440p und schnelle Ladezeiten (weiter verbessert auf einer SSD). Das Fehlen nativer PS5-Funktionen wie der Integration von Aktivitätskarten ist eine verpasste Chance.
Gesamteindruck
Marvel vs. Capcom Fighting Collection: Arcade Classics ist eine erstklassige Zusammenstellung, die die Erwartungen auf ganzer Linie übertrifft. Die hervorragenden Extras, die hervorragende Online-Funktionalität (insbesondere auf Steam) und die Möglichkeit, diese klassischen Spiele zu erleben, machen es zu einem Muss. Der eingeschränkte Speicherstand bleibt ein frustrierendes Manko, schmälert aber nicht wesentlich das Gesamtpaket.
Marvel vs. Capcom Fighting Collection: Arcade Classics Steam Deck Bewertungsergebnis: 4,5/5